Es steht eine lange Autofahrt an und ihr wisst nicht, wie ihr das Baby “bespaßen” sollt? Die Sorge kann ich gut verstehen. Schnell werden den Kindern in dieser Zeit langweilig, auch wenn sie den Wohnungsschlüssel, die Parkscheibe und eine halbvolle Plastikflasche schon ausgiebig ergründet haben und du dich gerade fragst, ob es dein Wohnungsschlüssel war, der da so auffällig klimperte beim Fallenlassen. Für diesen Fall haben wir einen tollen Tipp für Euch!

die Magicbox!
Die Bezeichnung hat sie von uns bekommen, da vorallem unser erster Sohn beim Benutzen immer geguckt hat, als würden wir zaubern können. Konnten wir warscheinlich auch in seinen Augen.
Was ist die Magicbox?

Wir lösen das Geheimnis gerne. Es hat wenig mit Zauberei zu tun. Eher ist es eine Pappkiste mit einem recht großen Loch. Ich habe damals mit gelben Gaffa den Eingriffbereich abgeklebt, damit Sie länger hält und es auch bisschen besser aussieht. Hat geklappt. Die Box ist gerade so groß, dass mein Sohn sie selber und gut auf den Knien halten oder abstützen kann bzw. wir sie noch zwischen Kindersitz und gepäck klemmen konnte. Also schnapp dir einen Schuhkarton, schneide ein Loch in die Mitte und beklebe den Karton von aussen mit Geschenkpapier (oder bemale ihn). Das Loch mit Gaffatape zu verstärken hat sich als äußerst praktikabel herausgestellt.
Und was ist drin?
Ich nehme mir die Box regelmäßig aus dem Auto und bestücke sie neu und nehme “alte” Dinge heraus. Gerne wird auf dem Rückweg die Box auch selbstständig von meinem Kind bestückt (also teilweise).
Achte beim Bestücken auf verschluckbare oder lose Kleinteile, scharfe Kanten! Wäge bitte selbst ab, was deinem Kind zuzutrauen ist! Du sollst dich ja auf das Autofahren konzentrieren, also lieber vorsichtiger, als ein Notfall auf der Autobahn!
Was richtig gut geht:
- Naturmaterialien: große Kiefernzapfen, kleine Stöckchen, große Muscheln, lange Federn, ein kleiner Greifling, ein Holzring
- kleine Sensorikflaschen mit Glitzer, Konfetti oder kleinen Perlen bzw. Knöpfen
- Ein Tuch (oder auch mehrere bunte Tücher aneinandergeknotet)
- Diverse Kindersichere Dinge aus dem Haushalt: Zollstock, Verschlussklemmen, Karabiner, Verschlusssilikonbänder aneinandergereiht, der Schneebesen, ein besonderer Löffel….

- Figdetspinner (Raupen, Drehspinner) - Spinner an der Scheibe machen wenig Sinn, meist kommt das Kind da nicht ran und ärgert sich mehr
- Lichtspielzeuge
- ein Knautschball
- eine Fingerpuppe
- ein Motorikwürfel
- Plastikröhren zum Auseinanderziehen

Ich habe dir eine ziemlich lange Liste an Materialien dazu eingefügt, die ich hier nicht gesondert benannt habe. Guck doch einfach mal durch. Darunter sind auch Spiele die nicht wirklich in die Magicbox passen, sich aber beim Autofahren von unserer Seite etabliert haben:
- Carusello
- Lenkradspielzeug
- Motorikwürfel
- Lichtboard
Es lohnt sich vor der Fahrt einfach mal durch die Wohnung zu gehen und um die 10 Dinge einzusammeln. Bitte achte unbedingt darauf, dass die Gegenstände “babysicher” oder “kindergeeignet” sind. Während einer Autofahrt ist eine Betreuung und Beaufsichtigung beim Spielen schwierig und im Notfall ist auch Halten nicht immer und überall sofort machbar. Umso unbekannter der Gegenstand für dein Kind ist, umso länger wird es sich damit beschäftigen. Mehr, als dass es in der Ritze zwischen Kindersitz und Tür landet, kann ja nicht passieren :-)
Das steckt drin:
Neben der Tatsache, dass dein Kind sich damit beschäftigt ist, beübt es beiläufig:
- Feinmotorik und Hand-Auge-Koordination: Das Greifen, Herausholen und Betrachten der Teile erfordert präzise Bewegungen und fördert die Entwicklung der Handmuskulatur.
- Objektpermanenz: das Baby erfühlt den Gegenstand ohne ihn visuell zu erblicken. Objekte werden somit hauptsächlich über den Tastsinn erlebt und erst beim Herausholen mit allen anderen Sinnen ergänzt. Vorallem beim mehrfachen Spielen wird die Objektpermanenz “trainiert”. Das Baby weiss später welcher Gegenstand erfühlt wird, auch wenn es ihn nicht sieht.
- Problemlösungsfähigkeiten: Das Herausholen vorallem von sperrigen Gegenständen erfordert ab und an eine neue Herangehensweise vom Kind. Probleme werden selbstständig gelöst, zum Beispiel indem es die Kiste zuerst ausräumt, bevor der sperrige Gegenstand herausgenommen werden kann.
